Dr. phil. Savitri S. Braeucker  
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Savitri Meditationskarten
Savitri – oder die Rückkehr des Weiblichen in die Gestaltung der Welt.

Die Geschichte von Savitri und Satyavan ist eine jener Liebesgeschichten, in der Savitri – Tochter der Sonne und der Wahrheit – in menschlicher Gestalt auf die Erde kommt und und hier ihre Zwillingsseele Satyavan – Symbol für die Seele des Menschen und die der Erde – wiedertrifft. Er weilt nur 12 Monate bei ihr und muß dann sterben. Dies ist ein kosmisches Dekret. Savitri ist die Protagonistin, die die Entwicklung vorantreibt. Sie folgt dem Geliebten ins Reich der Toten und zwingt letztendlich, nach einem zähen Ringen, den Gott des Todes in die Knie. Sie nimmt seine Seele wieder zurück auf die Erde, um hier ihre gemeinsame Mission zu erfüllen.

Savitris Drama – die Fragestellung nach der Ursache von Leid und Tod und deren Überwindung – ist uns allen verständlich und vertraut, da es Fragen der Menschheitsentwicklung und die des Bewußtseins betrifft und genau den Evolutionsschritt aufzeigt, den die heutige Menschheit aufgefordert ist zu tun.

Sri Aurobindos Adaption des Epos "Savitri" umfaßt über 700 Seiten, unterteilt in 12 Bücher und Canti, die unterschiedliche Themen und Ebenen des Seins beleuchten. Zwischen Anfang und Ende der Geschichte hat Sri Aurobindo die gesamte Entwicklung der Erd- und Menschheitsgeschichte aufgerollt, ein grandioses Werk, einzigartig in der Weltliteratur und im yogischen Wissen.

Begleitet wird mein Buch (ca. 150 Seiten) von 108 Meditationskarten mit Versen aus Sri Aurobindos "Savitri", um die Leserin und den Leser in direkten Kontakt mit seinem Geist und seiner unvergleichlichen Tiefe zu bringen – (ISBN 978-3-89568-253-7).

  • Buch und Karten werden in einer dekorativen Box geliefert.
  • Die deutsche Ausgabe, erscheint im Ch. Falk-Verlag.
  • Die englische Ausgabe wird so bald wie möglich im englisch sprachigen Ausland erscheinen..

Eine kurze Einführung zum Inhalt des Begleitbuches und den Kontext der Meditationskarten siehe unten.

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Meditationskarten

 

Inhalt

   9 Einleitung
  14 Savitri und Satyavan – Die duale Kraft Gottes
  23 Vedische Zivilisationen
  32 Gab es eine arische Eroberung Indiens?
  45 Frauen in der vedischen Zeit
  50 Die Sankhya-Philosophie
  54 Shaktismus und Tantra im spirituellen Leben Indiens
  63 Die Feste der Göttlichen Mutter – Navaratri
  66 Inhalt und Bedeutung von Sri Aurobindos Epos Savitri
  76 Das Problem des Leidens – Wie entstand Leiden?
  84 Savitris Yoga – Das Finden der Seele
101 Der Sieg über den Tod
103 Sri Aurobindos Savitri – Die Zwei, die eins sind …
109 Liebe und Tod – Die Liebe als stärkste Transformationskraft
116 Der Eine und die duale Kraft
118 Die Erde – Schauplatz des göttlichen Wirkens
129 Die Rückkehr zur Erde

Anhang
134 Hymnen und Gebete an die Göttinnen Sarasvati und Vak
143 Literaturverzeichnis

Die Mutter über das Studium des Savitri-Yoga

Savitri enthält den gesamten Yoga der Transformation, und dieser Yoga kommt
nunmehr zum ersten Mal ins Erdbewusstsein. […] Savitri ist von unermesslichem
spirituellem Wert. […] Es ist ein einmaliges Werk, und je tiefer du in es eindringst,
desto höher wirst du erhoben. Es ist das Schönste, was Sri Aurobindo den Menschen
hinterlassen hat, das Höchstmögliche.
Savitri allein wird dich befähigen, die höchste Stufe zu erklimmen. Wem es
gelingt, wahrhaft über dieses Werk zu meditieren, dem steht alle erforderliche Hilfe
offen. Wer diesem Pfad folgen möchte, bekommt durch die Lektüre von Savitri
konkrete Hilfe, so als ob der Höchste ihn selbst an die Hand nehmen und ihn zu
seinem vorbestimmten Ziel führen würde. Für jede Frage, so persönlich sie auch sein
mag, gibt es darin eine Antwort, für jedes Problem eine Lösung. In der Tat ist dort
alles zu finden, was für die Praxis des Yoga notwendig ist.
Sri Aurobindo hat das gesamte Universum in ein einziges Buch gepackt.

(Aus Savitri – A Brief Introduction (Four Talks) von Mangesh Nadkarni, Pondicherry 1999.)

Warum mache ich Meditationskarten zu Savitri?

Als ich vor vielen Jahren bei mir zu Hause in Savitri blätterte, um Antwort
auf eine innere Frage zu finden, fiel mein Blick auf folgende Passage in
Savitri:

»Ich werde eines Tages wiederkehren
und Seine Hände in den meinen halten,
und du sollst das Gesicht des Absoluten sehen.
Dann soll die heilige Hochzeit vollzogen werden,
dann soll die göttliche Familie geboren werden.
Dann wird in all den Welten Licht und Friede sein.«
S. 535 (521)

Dies war Savitris Antwort, als sie auf der Suche nach ihrer Seele (Savitris
Yoga) der dritten ihrer drei Seelenkräfte begegnet, der »Madonna des
Lichtes«.
Hier spricht meine Seele, das sind »meine Worte«, war mein erster
innerer Impuls...
Savitri hatte in mir alles verändert. Zuerst las ich das Buch stellenweise
nach dem Offenbarungsprinzip, dann Seite für Seite, in Deutsch, in
Englisch, wieder stückchenweise. Jedes Mal, wenn ich wieder größere
Abschnitte las, schien es mir, als hätte ich sie noch nie gelesen. Ständig
tauchten andere Punkte der Erkenntnis auf, Offenbarungen, Antworten
auf lange gehegte, tiefe Fragen. Ich fand buchstäblich auf alles eine
Antwort, auch auf die viel diskutierten Themen der neuen Zeit sowie
der Umwandlung der Erde und des menschlichen Bewusstseins; Fragen,
die viel diskutiert werden und aus unserer derzeitigen Sicht doch nicht
beantwortet werden können.
Da ich Psychotherapeutin bin (mit Schwerpunkt Traumatherapie
und Psychoonkologie), werde ich ständig mit menschlichem Leid und
den Fragen nach dem Sinn des Lebens konfrontiert. Savitri half und
hilft mir sehr, auf die Fragen, warum Leid überhaupt existiert und
warum auch reine Seelen unter das Joch von Schmerz, Entbehrung und
Leid fallen, Antworten zu finden. Die Lektüre half aber nicht nur mir
persönlich, sondern war mir auch in meiner therapeutischen Praxis bei
der Beantwortung schwierigster Fragen dienlich. Diese Perspektive nimmt
auch in der Auswahl meiner Zitate einen größeren Stellenwert ein, da er
die ewigen Fragen der Menschheit berührt.

Da Savitri so sehr ein integraler Bestandteil meines Lebens wurde,hatte ich den Impuls,
108 Zitate auszuwählen, um vielen Menschen die Möglichkeit zu geben,
Savitri näherzukommen und auf ihre inneren Fragen Antworten zu finden.
Diese Auswahl erwies sich als ein sehr schwieriger Prozess. Ich trug
optional mehrere Sammlungen zusammen, hatte aber immer wieder den
Eindruck, dass noch etwas fehlte.

Du kannst das Set nutzen wie ein Orakel: als Ausrichtung für ein neues Lebensjahr,
als Tageskarte, zur Charakterisierung eines Menschen, zur Verdeutlichung spiritueller Ebenen
und Erfahrungen. Denn Savitri ist die persönliche Erfahrung Sri Aurobindos und der Mutter.
So sind Savitri, Satyavan, Ashvapati u.a. selbst Repräsentanten kosmischer Energien,
die auch in uns und um uns herum spürbar und erfahrbar sind.

Sri Aurobindo hat immer wieder neue Passagen hinzugefügt, alte
abgeändert oder gestrichen. Seine Arbeit währte vierunddreißig Jahre.
Eine lange Zeit, verglichen mit der kurzen Zeit, in der er seine anderen
umfassenden Werke schrieb. Er begann 1916 an Savitri zu arbeiten und
schrieb an der letzten Fassung noch bis 1950, also bis kurz vor seinem
Mahasamadhi.

Inhalt und Bedeutung von Sri Aurobindos
Epos Savitri

Ein Epos aus dem Mahabharata

Die Legende von Satyavan und Savitri wird im Mahabharata erzählt als
das Gleichnis von der ehelichen Liebe, die den Tod besiegt. Aber diese
Legende ist einer der vielen Symbol-Mythen aus dem Umkreis der Veden,
wie zahlreiche Züge dieser menschlichen Geschichte beweisen. Satyavan
ist die Seele, die die göttliche Wahrheit des Seins, herabgestiegen in die
Gewalt von Tod und Unwissenheit, in sich trägt. Savitri ist das Göttliche
Wort, die Tochter der Sonne, die Gottheit der höchsten Wahrheit, die
herabkommt und geboren wurde für das Heil. Aswapati, der Herr
des Pferdes, ihr menschlicher Vater, ist der Herr von Tapasya, jener
konzentrierten Energie spirituellen Bemühens, die uns hilft, uns aus den
Ebenen der Sterblichkeit zum Unsterblichen zu erheben. Dyumatsena, der
Herr der Heerscharen, Vater von Satyavan, ist das göttliche Bewußtsein,
das hier erblindete, sein himmlisches Königtum und damit das seines
Ruhmes verliert. Doch dies ist keine bloße Allegorie, die Mitwirkenden
sind nicht personifizierte Eigenschaften, sondern Inkarnationen oder
Emanationen lebendiger und bewußter Kräfte, mit denen wir konkret in
Berührung kommen können. Sie nehmen menschliche Gestalt an, um dem
Menschen zu helfen und ihm den Weg von seiner sterblichen Verfassung
zu einem göttlichen Bewußtsein und unsterblichen Leben zu zeigen.
Der Rishi Vyasa schrieb dieses Epos im Rahmen der beiden wichtigsten
und größten Epen der indischen Spiritualität, des Mahabharata und des
Ramayana. Savitri wurde zum Symbol für die mächtige, mutige und
kämpferische Liebe einer Frau, die auch vor dem Tod nicht zurückschreckt
und ihn herausfordert. Sie wurde zum Ideal in einer Gesellschaft, in
der Frauen nicht zu Stärke, Beherztheit und Eigeninitiative ermutigt
werden. Sri Aurobindo war von dieser Geschichte so angetan, dass er sie
als Rahmenhandlung für sein gewaltiges Epos nahm und bereits 1916
begann, an Savitri zu schreiben. Es gab immer wieder Änderungen,
Neuentwürfe, bis er – kurz vor seinem Mahasamadhi 1950 – die
letzten Änderungen vornahm. So ist das Epos Savitri gleichzeitig eine
Aufzeichnung kosmischer Wahrheiten und gelebter Erfahrung: In diesem
Kontext äußerte sich Sri Aurobindo in einem Interview Amal Kiran
gegenüber:
"Nirgends in Savitri habe ich etwas um irgendeines bildhaften oder
rhetorischen Effektes willen geschrieben, überall in dem Gedicht versuche
ich, etwas Gesehenes, Gefühltes oder Erfahrenes genau auszudrücken.
Die Mutter erklärte, dass genau diese aufgezeichneten Erfahrungen – so
unglaublich es klingen mag – auch die ihren seien.

Die Legende von Savitri und Satyavan

»Savitri ist ein Mantra zur Transformation der Erde.«
(Die Mutter)

Hier kurz die Geschichte:
Der König Ashvapati lebt mit seiner Königin ohne Nachkommen
im Königreich Madra. Ashvapati ist der »Herr des Tapasya«,
Er symbolisiert den Aufstieg des Bewusstseins in bisher ungeahnte
spirituelle Höhen. Dies ist eines der beiden wesentlichen Elemente von
Sri Aurobindos Yoga (The Yoga of the King). Das andere Element ist die
Herabkunft der Göttlichen Gnade, als Antwort auf das spirituelle Streben,
symbolisiert durch Savitri, die Inkarnation der Göttlichen Mutter. Sie wird
dem Königspaar als deren Tochter geboren, als göttliches Gnadengeschenk
auf Ashvapatis Aspiration.

Wie kommt es zur Inkarnation der Göttlichen Mutter auf der Erde?

Die Antwort auf Ashvapatis Tapasya

Savitri, als Inkarnation der Mutter des Universums, wird dem Königspaar
als Tochter geboren, als göttliches Gnadengeschenk für Ashvapatis
Aspiration. Durch sein Sadhana, das elf Jahre währte, wollte er
Nachkommen für sein Königshaus erbitten. Auf seiner yogischen »Reise«
geht er durch alle Ebenen des Bewusstseins und die der verschiedenen
Welten, was in seinem »Yoga des Königs« beschrieben wird. Erst als er
nach langen Wegen auch durch allertiefste Höllengründe bis zur Ebene
von Vijnana gelangt, der Ebene, die den Geist transzendiert, von Sri
Aurobindo die »supramentale Ebene« genannt, zeigt sich ihm die Mutter
aller Gottheiten und aller Kräfte, die Mediatorin zwischen der Erde und
dem Höchsten. Er überantwortet sich ihr sofort in tiefster Hingabe.
Ihre Gegenwart lässt ihn das Wirken von Prakriti, der alles umarmenden
Natur-Seele, begreifen. Sie drückt ihre Kinder an sich und wandelt alle
Falschheit, Selbstzweifel, Unwissenheit, Frustration und Depression um.
Sri Aurobindo vereinigt in dem Canto »The Adoration of the Divine
Mother« auf meisterhafte Art Tantra und Vedanta.

So steht sie zu den Häuptern von Geburt, von Mühen und von Schicksal. Auf ihr
Gebot rollen die Zyklen langsam ihre Runde.
Nur ihre Hände können das Gesetz der Drachenbasis der Zeit wandeln. Sie kennt
auch das Mysterium, das die Nacht verbirgt.
Des Geistes Alchemisten-Energie steht ihr zu Diensten.
Sie ist die goldene Brücke und das wundervolle Feuer.
Das lichte Herz des Unbekannten ist sie auch
und eine Macht des Schweigens in den Tiefen Gottes.
Sie ist die Kraft, das Wort, das unverbrüchlich ist,
und der Magnet für unsern mühevollen Aufstieg,
die Sonne, aus der wir all unsre Sonnen zünden,
das Licht, das sich herniederneigt aus jenen unrealisierten Weiten, die Freude, die
aus dem Unmöglichen uns zuwinkt,
die Macht von allem, das noch nie herniederkam.
Zu ihr allein ruft flehend die Natur, damit sie mit
dem Kommen ihrer Füße des Lebens wehen Herzschlag heilt,
Eines Tages wird alles hier zur Heimstatt ihrer süßen Gegenwart,
und alle Gegensätzlichkeiten werden ihre Harmonie verbreiten.
Zu ihr klimmt unsere Erkenntnis, sehnt sich unsre Leidenschaft.
In ihrem wunderreichen Entzücken werden wir wohnen,
ihre Umarmung wird unsern Schmerz in Ekstase verwandeln.
Durch sie wird unser Selbst mit aller Wesen Selbst geeint sein.
In ihr gesichert, weil in ihr gewandelt,
soll unser Leben in seiner erfüllten Antwort
oben die grenzenlosen und geheimnisvollen Seligkeiten finden,
hier unten das Wunder der göttlichen Umarmung,
daß sie die Siegel auf des Menschen düstrer Seele bricht
und im verschlossenen Herzen der Dinge hell ihr Feuer zündet.
Eines Tages wird alles hier zur Heimstatt ihrer süßen Gegenwart,
und alle Gegensätzlichkeiten werden ihre Harmonie verbreiten.
S. 324–325 (314-315)

Die Göttliche Mutter selbst kommt zur Erde und wird als Savitri,
Prinzessin von Madra, geboren. Es ist Savitris Mission, diese sterbliche
Erde in ein Paradies der Unsterblichkeit zu verwandeln. Dies ist ein
schwieriges Unterfangen, da sich das irdische Bewusstsein in den Fängen
des Unbewussten befindet. Es weist die göttliche Gnade oft in sprödester
Form zurück, will sie nicht und kann sie nicht erkennen und hält alles für
die eigene Schöpfung.

Savitri wird folgendermaßen beschrieben:

Weiter als das Universum war die Liebe in ihr,
in ihrem Herzen konnte die ganze Welt Zuflucht finden.
Die unbefriedigte erhabene Gottheit konnte darin wohnen.
Frei von der eingesperrten Luft des zwergenhaften Ichs vermochte ihre Stimmung
deren feinern Atem zu beherbergen, den geistigen, der alle Dinge göttlich
machen kann.
Denn selbst ihre Abgründe waren Heimlichkeiten von Licht,
sie war zugleich die Stille und das Wort,
Gefäß für jenen Frieden, der sich selbst verströmt,
ein Meer von jungfräulichem Feuer, das nie flackert;
die Stärke und das Schweigen jener Götter war ihr eigen.
S. 25-26 (15-16)

Wie entstand Leid?

Um den Hintergrund der Ursache des Leidens auf der Erde besser
verstehen zu können, werfen wir einen kurzen Blick auf Sri Aurobindos
Version der Genese dieser Schöpfung, wie sie in Savitri, Buch Zwei, Canto
Eins, in Ashvapathis Reise durch die verschiedenen Welten beschrieben
wird (The Yoga of the King).

Wie entstand diese Schöpfung?

Mangesh Nadkarni, ein exzellenter Interpret von Savitri, dessen Study
Groups und Vorträge sich bis zu seinem Tod 2007 großer Beliebtheit
erfreuten, bemerkt hierzu, dass Sri Aurobindos Version die gleiche ist
wie die der vedischen Rishis. In den vedischen Schriften heißt
es, dass das Göttliche einen Sprung in das Unbewusste machte. Aus dem
Unbewussten entwickelte sich dann die Welt. Sri Aurobindo bezeichnet
dies als das »Opfer des Göttlichen als Welten-Mutter«. Das ist die zentrale
Idee. Am folgenden Zitat wird die Ähnlichkeit mit dem Purusha-Sukta
deutlich:

Ein Holocaust jenes Erhabenen ist unser Leben.
Die große Welten-Mutter hat durch dies ihr Opfer
die eigne Seele zu dem Körper unseres Zustandes gemacht.
Sie hat die Sorge und die Unbewusstheit angenommen,
damit der Sturz der Göttlichkeit aus ihren eigenen Herrlichkeiten
den vielfältig gemusterten Grund alles dessen weben konnte, was wir sind.
Unsere Sterblichkeit ist ein Idol des Selbsts.
Unsere Erde ist nur ein Fragment, ein Bodensatz.
S. 109 (99)

Sri Aurobindo betont, dass das Göttliche nicht einen überstürzten Sprung
vom Überbewusstsein zum Unbewussten unternahm, sondern Schritt
für Schritt mit sieben Stufen die »Weltentreppe« schuf. Dies ist ebenso
ein vedisches Konzept.
So muss auch Savitri ihre menschliche Seite neben der erstmal
verborgenen göttlichen Seite leben, sich ins Reich des Unbewussten begeben.

Die höchste Stufe wird Sat – Wahrheit, oder Sein,
genannt; Anna, Materie, ist die niedrigste Stufe der Leiter. Zwischen Anna-
Materie und Sat gibt es fünf Stufen. Diese sind in der Folge von oben
nach unten: Cit-Tapas (Bewusstseinskraft); Ananda (Seligkeit); Vijnana,
was Sri Aurobindo Supermind nennt, gefolgt von Manas (Geist), Prana
(Leben). Während dieses Sturzes beraubte das Göttliche sich all seiner
charakteristischen Eigenschaften: Sat – Cit – Ananda: Sein – Bewusstsein
– Seligkeit. Die Natur des Göttlichen ist Unsterblichkeit, absolutes Wissen
und Seligkeit (Ananda). Durch den Sprung ins Unbewusste gingen all
diese Qualitäten verloren, und in der Manifestation offenbarte sich das
genaue Gegenteil der oben genannten göttlichen Qualitäten. Das Göttliche
akzeptierte, von Tod, Unfähigkeit, Unwissenheit und Leid und Schmerz
dominiert zu werden. Dies ist das »Opfer des Göttlichen«, durch welches
diese Schöpfung geboren wurde. Dieser Schöpfungsakt kann auch als
Involution, gefolgt von einer Evolution, betrachtet werden.
Die Evolution mit der nach oben gehenden »Weltenleiter« beginnt
mit dem Unbewussten. Nadkarni betont, dass, wenn das Unbewusste
ebenso eine Formation des Göttlichen ist, der Drang, sich nach oben zu
entwickeln und zu wachsen, sehr groß sei und könne nicht für lange Zeit
unterdrückt werden. Er führt weiter aus, dass dies auch eine der Gründe sei,
warum die Unterdrückung spirituellen Strebens in der Geschichte nie
über längere Zeitepochen aufrechterhalten werden konnte. Danach sei
das Aufwärtsstreben (Aspiration) jedes Mal doppelt so groß. Es sei nicht
nur unsere eigene Aspiration nach dem Göttlichen, sondern die Erde
selbst verlange nach dem Göttlichen. Sie will sich durch jeden von uns zu
ihm hin entwickeln. Wir alle seien Teile dieses »kosmischen Yoga«. Da
wir Kanäle für diesen kosmischen Yoga sind, sei das Streben nach dem
Göttlichen in uns enthalten und könne nie lange unterdrückt werden. So
wie die Involution Schritt für Schritt erfolgte, so auch die Evolution. Sie
folgt in der Sieben-Stufen-Leiter von Anna (Materie, Körper) über Prana
(Leben) zu Manas (Geist) zum Supermind, dann Ananda (Seligkeit), Cit
(Bewusstsein) und Sat (Sein, Wahrheit) So weit zum Hintergrund der Frage,
auf welchem Boden Leid entsteht.

Das höchste Bewusstsein hat sich auf Erden als höchstes
Unbewusstes manifestiert. Das Höchste hat sich selbst verloren, hat sich in
kleine Einzelteile zerstäubt, aus dem Einen Viele gemacht. Unsterblichkeit
ist in der Maske des Todes verborgen. Das Höchste Bewusstsein muss
die Unsterblichkeit aus den Fängen des Todes befreien, das irdische
Bewusstsein emporheben und es zu seiner ursprünglichen Essenz eines
Göttlichen Bewusstseins zurückführen.

Dies sind die »Teilnahmebedingungen« einer irdischen Inkarnation, und
dies gilt auch für die reinsten göttlichen Inkarnationen.

Werfen wir einen kurzen Blick auf den Moment, wo Savitri, nunmehr im
heiratsfähigen Alter, glückstrahlend von ihrer Exkursion zurückkommt und berichtet,
ihren Seelengefährten Satyavan in einer Einsiedelei im Wald gefunden zu haben.
Narad, der göttliche Seher, von den höchsten Bereichen herabgestiegen, tut kund,
dass Satyavan fürwahr eine sehr große und reine Seele sei, aber er dennoch
in genau zwölf Monaten sterben müsse. Dies sei ein kosmisches Gesetz.
Savitris Mutter, die Königin, ist entsetzt und fordert ihre Tochter auf,
eine neue Wahl zu treffen, jedoch Savitri verneint.

Mein Herz hat das Gelöbnis seiner Treue zu Satyavan besiegelt:
Selbst feindliches Geschick kann seine Unterschrift nicht löschen.
Dies Siegel bricht nicht Schicksal, nicht der Tod und nicht die Zeit …
Lass doch das Schicksal mit mir machen, was es will und kann.
Ich bin doch stärker als der Tod und größer als mein Schicksal,
denn meine Liebe soll die Welt einst überdauern, Verhängnis fällt von mir ab,
ohnmächtig gegen meine eigene Unsterblichkeit …
Soll es nur für ein Jahr sein, ist dies Jahr mein ganzes Leben,
und dennoch weiß ich, dass dies nicht mein ganzes Schicksal ist,
dass ich nur eine Weile leben soll und lieben, um alsdann zu sterben.
Jetzt weiß ich ja, warum mein Geist auf diese Erde kam,
und wer ich bin und wer er ist, den ich so liebe.
Ich habe ihn von meinem unsterblichen Selbst betrachtet,
da habe ich mir Gott zulächeln sehen in Satyavan.
Da habe ich den Ewigen in einem menschlichen Gesicht geschaut.
S. 446, 449, 450, S. 432, 435, 436

Alle um Savitri Versammelten verharren in Schweigen. Die Königin,
besorgt um das Wohl ihrer Tochter, wendet sich an Narad um Hilfe. Was
nur hat ihre Tochter getan, dass sie ein so schweres Schicksal erfahren
muss? Wer hat nur diese Welt erschaffen, wo Kummer und Schmerz
alles verdunkeln? Oder ist eine andere Kraft am Werk, und Gott ist
außerstande, sie zu bändigen? Wie nur kann Gott so herzlos und
gleichgültig angesichts von all dem Schmerz, Leid und Übel in dieser Welt
sein?
Narad antwortet ihr geduldig und erläutert ihr das wahre Wesen von
Leid und Schmerz. Da der Mensch in Unwissenheit gefangen sei, habe
er sich von Gott und seinem eigenen inneren Licht abgewendet, ihm
den Rücken gekehrt. Aus dieser Unwissenheit müsse er erweckt werden.
Schmerz und Leid, aus dem Unbewussten geboren, haben genau diese
Funktion, den trägen Widerstand im Herzen des Menschen zu brechen. In
seinen Worten:

Schmerz ist der Götter Hammer, um damit
den toten Widerstand im Herzen des Sterblichen zu brechen
und seine träge Langsamkeit, als wäre er ein lebendiges Gestein.
Denn wäre sein Herz nicht gezwungen, Mangel zu erleiden und zu weinen
dann hätte seine Seele sich zufrieden und gemächlich hingelegt
und nie daran gedacht, hinauszukommen über jenen menschlichen Beginn,
und nie gelernt, sich zur Sonne emporzuschwingen …

Wer nur sich selber retten will, lebt still und einsam,
doch wer die Menschheit retten möchte, muss auch ihre Schmerzen teilen.
Dies soll ein jeder wissen, der dem grandiosen Drang dazu gehorcht.
Die Großen, die erschienen, um die leidensvolle Welt zu retten
sie zu befreien aus dem Schatten des Gesetzes und der Zeit,
müssen sich beugen unter das Joch von Leid und Schmerz.
Sie werden mitgerissen von dem Rad, das zu zerbrechen sie erhofften.
Auf ihren Schultern müssen sie des Menschen Schicksalslasten tragen.
Des Himmels Schätze bringen sie, mit ihrem Leiden bezahlen sie den Preis. …
S. 458-459, S. 444-445

Dass wir selbst durch unser Beharren auf der Trennung von unserem
göttlichen Selbst, durch unser Kleben an der Unbewusstheit unseren
Schmerz verursachen, wird hier noch mal besonders deutlich. Auch
Avatare (göttliche Inkarnationen) müssen in ihrer irdischen Inkarnation
Leid und Schmerz erfahren, denn wie sollten sie etwas heilen, von dem sie
nicht wissen, wie es sich anfühlt?

O Mensch, all die Ereignisse, die dich auf deinem Wege treffen,
wenn sie auch deinen Körper, deine Seele mit Gram und Freude schlagen,
sind nicht dein Schicksal; sie berühren dich nur kurz und gehen vorüber.
Und selbst der Tod kann deines Geistes Wege nicht verkürzen.
Dein Ziel, der Weg, den du wählst, die sind dein Schicksal.«
S. 472, S. 458

Narad weist darauf hin, dass Savitris Stärke sehr wohl in der Lage ist, die
schwierigsten Aufgaben zu bestehen:

So wie ein Stern am Himmel, unbegleitet, sich bewegt
und nicht erschreckt wird durch des Raumes Unermesslichkeiten
und durch Unendlichkeiten wandelt in dem eignen Licht,
so sind die Großen dann am stärksten, wenn sie einsam stehen.
Denn ihre Kraft ist die von Gott gegebene Macht des Seins,
ein Strahl des Lichts aus jener Einsamkeit des Selbsts der Lenker.
Nur jene Seele, die mit sich allein leben kann, die begegnet Gott;
ihr abgeschiednes Universum ist der beiden Stell-dich-ein.
S.474,475, S.460,462

Savitri kehrt mit ihrem Hofstaat zu Satyavan in die Einsiedelei zurück.
Dort verabschiedet sie ihre königlichen Gespielinnen und lässt auch ihr
glanzvolles Leben hinter sich. Mit Satyavan vereint, lebt sie Tag für Tag
in einer Ekstase der Liebe, jedoch durchlebt sie ebenso den Schmerz des
herannahenden Todes ihres Geliebten still für sich. Die Beschreibung
dieser Liebesgeschichte gehört zu den poetischen Meisterwerken der
Weltliteratur.
Nachts, wenn auch Satyavan schläft, wird sie von tiefer Verzweiflung
geschüttelt. In ihrem Schmerz fühlt sie den Schmerz aller Kreaturen dieser
Erde. Als sie ihren aussichtslos erscheinenden Kampf gegen ein ehern
scheinendes Schicksal beklagt, ringen ihre Mensch gewordene und ihre
göttliche Seite miteinander. Die Frage erhebt sich hier für uns alle: Ist es
möglich, mit unserem Herz, Intellekt und Verstand ein unausweichlich
erscheinendes Schicksal zu überwinden? Hierzu, so zeigt es Savitri, werden
andere, höhere Kräfte gebraucht, die dem Schicksal und Tod Einhalt
gebieten können. Savitri wurde als »Antwort auf die Sehnsucht der
Erde«, Unwissenheit und Tod zu überwinden, geboren. Deshalb musste
sie, wie bereits Narad, der Seher, es verkündete, dem Schmerz in seiner
akutesten Form entgegentreten, nämlich dem vom Schicksal bestimmten
Tod Satyavans.
Weiterhin berührt Savitri auch das Leben eines jeden von uns, da Sri
Aurobindo mit der Legende von Satyavan und Savitri auch ihre innere
Bedeutung für unser Leben symbolisiert hat. Satyavan ist die Sehnsucht
in uns nach Gott, Licht, Freiheit, Unsterblichkeit, während unser Leben
in den Fesseln von Schicksal, Unwissenheit und Tod liegt. Savitri ist die
Göttliche Gnade in unserem Leben, die diesen Satyavan auferstehen lässt
und es ihm möglich macht, seine glorreiche Bestimmung hier auf Erden
zu erfüllen. So ist Sri Aurobindos Epos auch eine Saga von unserem
eigenen Leben.

Am vorbestimmten Tag des Todes begleitet Savitri Satyavan in den Wald.
Als sie seinen plötzlichen Aufschrei in Todesagonie hört, eilt sie zu ihm
und bettet seinen Kopf in ihren Schoß, während Satyavan fleht: »Savitri,
meine Seele, beuge dich zu mir und küss mich, während ich sterbe!«
Der Gott des Todes, Yama, kommt persönlich, um diese reine Seele in
sein Reich zu holen. Savitri folgt ihnen, obwohl Yama sie immer wieder
mit Drohungen zurückweist. Sie lässt sich nicht beirren, denn sie ist die
»Delegierte Gottes unter den Menschen«, der transzendente Strahl. Sie
verlangt die Seele Satyavans zurück, denn sie haben eine gemeinsame
Aufgabe auf der Erde.
Nach einem langen, zähen Ringen, in dem Yama immer wieder Savitri
entmutigt, sie verspottet und ihr Beharren auf der Transformationskraft
der Liebe, die stärker ist als der Tod, lächerlich macht, besiegt sie
letztendlich diese finstere Macht, als sie in die volle Kraft ihrer Identität
mit der Göttlichen Mutter geht. Sie reißt seine dunkle Maske herunter
und verzehrt ihn durch ihr strahlendes Licht.

Savitri geht nach ihrem Sieg über den Tod nunmehr durch alle
Bereiche des Göttlichen bis hin zum »Immerwährenden Tag«, wo die
Sonne nie untergeht (Supramentale Ebene). Der Höchste bietet ihr einen
Platz an seiner Seite. Sie wird aufgefordert, die Erde und die Menschen
hinter sich zu lassen um dort in ewiger Seeligkeit mit Satyavan zu
verweilen. Jedoch Savitri lehnt ab. Sie weiß um ihre Aufgabe auf der Erde,
sie will sich so lange inkarnieren als duale Kraft Gottes, bis die Erde ein
Ort der Unsterblichkeit und des Wahrheitsbewussteins geworden ist, auf
der das Leben zur Göttlichkeit transformiert worden ist. Sie kehrt, mit der
Seele Satyavans, zur Erde zurück. So weit die Geschichte.

Das große Epos Savitri offenbart einen großen Sieg über den
Tod, aber noch nicht den endgültigen. Was für diesen Zwischenraum gilt,
hören wir an Savitris Worten, die hier als das inkarnierte göttliche Wort
zum letzten Mal zum Tod Folgendes sagt:

»So lebe, Tod, noch eine Weile und sei weiterhin mein Werkzeug …
Doch jetzt, zeitlose Hoheit, tritt beiseite
und räum den Weg für meine inkarnierte Kraft.
Befreie den strahlenden Gott von deiner schwarzen Maske:
Gib der Welt Seele frei, genannt Satyavan,
erlöst von deinem Würgegriff durch Leiden und Unwissenheit,
damit er dasteht als der Meister über Leben und Geschick,
als der Repräsentant des Menschen in dem Hause Gottes,
der Weisheit Gatte und des Lichts Geliebter,
der ewige Bräutigam der ewigen Braut.

Der Mensch muss sich dem Tod noch so lange beugen, bis sich Savitri
wieder inkarniert und den Supermind auf die Erde bringt und die
endgültige Transformation möglich macht. Wir sehen deutlich, dass
Savitri das inkarnierte Wort ist, eine lebendige Kraft, die in uns wirkt
und uns den Weg der Transformation unseres Bewusstseins weisen
kann. Satyavan ist der leuchtende Gott, die Seele der Welt und der
Repräsentant der Menschen im Hause Gottes. Warum die Erde eine
derartig zentrale Rolle einnimmt, wird daran klar, dass Sri Aurobindo
und die Mutter immer wieder betonen, dass dieser Planet der einzige
in diesem Universum sei, an dem es eine Evolution des Bewusstseins
geben kann. Die Erde sei eine »Nurse of souls« (Savitri, S.107). Was hier
bewusstseinsmäßig erarbeitet wird, hat Auswirkungen auf das gesamte
Universum.
Dass die Liebe allein den ehernen Bann des Todes brechen kann, wird an
Savitris weiteren Worten deutlich:

Mein Wille ist erhabener als dein Gesetz, O Tod.
Meine Liebe ist stärker als des Schicksals Bindungen.
Denn unsere Liebe trägt die himmlische Besiegelung des Allerhöchsten.
Ich schütze dieses Siegel vor deinen reißenden Händen.
Die Liebe darf nie aufhören, auf der Erde zu leben,
denn die Liebe ist das helle Bindeglied zwischen Erde und Himmel.
Die Liebe ist hier jenes fernen Transzendenten Engel.
Die Liebe ist des Menschen Pfandrecht auf das Absolute.
S. 647, S. 633

Die Rückkehr zur Erde

Nach all den Offenbarungen über die Entwicklungen von Erde und
Menschheit und Savitris und Satyavans Rolle als göttliches Dual in diesem
Prozess kehrt Savitri in einem ekstatischen »Fall« wieder zur Erde zurück.
Sie trägt die Seele Satyavans so liebevoll, »wie ein Kind einen Vogel
sorgsam in den Händen hält«, geborgen in ihrer starken Seele, »ihn so
bergend wie in einem Busen« (S. 725). Sie erwacht aus einer tiefen Trance,
behütet von den schönsten Blütenzweigen, die sich zärtlich wie ein Dach
über sie wölbten. Sie hält den lebendigen Leib Satyavans eng an sich
gepresst und fühlt die Schwere und auch den Himmel in seinen Gliedern.
Savitri und Satyavan verkörpern zwar die duale Kraft Gottes ,
doch gleichzeitig sind sie auch menschliche Individuen, die sie nach
ihrer Rückkehr zur Erde auch wieder verkörpern. Sie haben dabei
unterschiedliche Rollen: Satyavans ist die aufzusteigen und Savitris ist
die, ihn emporzuheben und ihn aus den Klammern des Unwissenheit
und des Todes zu befreien.

Savitris Göttlichkeit ist bereits in ihrer Kindheit offenbar und bleibt immer
in ihr präsent. Bereits bei ihrer ersten Begegnung mit Satyavan im Wald,
nimmt er sie ausschließlich als Göttin wahr und fürchtet sich vor der Abwesenheit
menschlicher Züge. Daraufhin erklärt sie, dass sie auch eine Sterbliche sei.
Als sie durch Satyavan's Tod sich vorbereitet, ihrem
Geliebten durch das Reich des Todes zu folgen, betritt sie ihre inneren
Bereiche, findet letztendlich ihre Seele und entdeckt ihre Identität mit der
Göttlichen Mutter. Dann steigt sie bis in die Höhen der Supramentalen
Welt auf. Nur einmal enthüllt sie die gesamte Kraft und Macht ihrer
Göttlichkeit, als sie am Ende ihrer unendlichen Debatte mit Yama, dem
Gott des Todes, gegenübersteht. Satyavan befand sich, wie bereits erwähnt,
in den Fängen des Todes, ist sich aber der Notwendigkeit bewusst, ihn
zu besiegen. Allein seine Zusammenkunft mit Savitri gibt ihm die
Gewissheit, dass nun der Lauf der Dinge, das eherne Gesetz von Tod und
Unwissenheit, gebrochen wird. Durch ihre so unterschiedlichen Rollen
werden Savitri und Satyavan zur dualen Kraft Gottes.

Die Seitenangben zu Zitaten aus Savitri beziehen sich auf die deutsche Übersetzung
von Heinz Kappes, Verlag hinder +deelmann. In Klammern wird jeweils die entsprechende
Seitenzahl der englischen Originalausgabe angegeben.

 

 
   
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